Kynologie, Wissenschaft

Das postfaktische Zeitalter

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Die Wichtigkeit von Wissenschaftlichkeit

Da auch die Szene der veganen Hundeernährung von Pseudowissenschaft überflutet wird, möchten wir versuchen einen kritischen und möglichst objektiven Blick auf die Komplexität dieses Themas zu werfen. Die Wunschvorstellung, dass die tierethischste Hundeernährung auch gleichzeitig die gesündeste (oder umweltschonendste) sei, kann nach aktueller Datenlage nicht bestätigt werden.

Eine Mischung aus Unwissenheit, mangelnder Quellenkompetenz und moralischer Überlegenheit kann wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausstechen. Denn solche Versprechen können der gesamten veganen Hundeszene auf die Füße fallen. Unser Ziel ist es, uns am wissenschaftlichen Konsens zu orientieren. Die Abgrenzung von Wissenschaft zu Pseudowissenschaft ist vor allem für die Gesundheit eures Hundes wichtig.

Ihr werdet hier weder (verbotene) Heilsversprechen lesen, noch versuchen wir euch durch Anekdotenbeispiele in die Irre zu führen. Niemand kann derzeit sagen, ob der Hund Bramble so alt wurde, weil er vegan ernährt wurde oder ob er aufgrund sehr guter genetischer Dispositionen dieses hohe Alter erreichte. Hierfür sind gesicherte Kausalzusammenhänge notwendig. Derzeit gibt es keine Erkenntnisse, ob sich eine langfristige pflanzliche Ernährung positiver auf die Gesundheit von Hunden auswirkt, als eine Rationszusammenstellung mit Fleisch. Hierzu benötigt es noch weitaus mehr gesicherte Daten.

Die Gefahr von Rosinenpickerei und falschen Schlussfolgerungen

Wissenschaftlichkeit zeichnet sich dadurch aus, dass Hypothesen falsifizierbar sind, das heißt: Kann eine Theorie widerlegt werden? Durch Rosinenpickerei, bei denen ausschließlich solche Informationen herausgesucht und propagiert werden, die die eigene Hypothese bestätigen, verhindern wir einen objektiven Blick.

Zudem können durch solche falschen Schlussfolgerungen gesundheitliche Probleme vegan ernährter Hunde auftreten. Wenn „Experten“, Influencer und Profiteure der veganen Hundeernährung behaupten, diese sei eine gesündere oder gar die gesündeste Form der Hundeernährung, tragen sie die Beweislast für solche Aussagen. Dementsprechend bedeutet es, solche Behauptungen mit Fakten zu untermauern.

Objektive Aufarbeitung und kritische Prüfung

Wir werden auf diesem Blog versuchen, verschiedene Themen rund um die vegane Hundeernährung möglichst objektiv aufzuarbeiten. Hierfür ist es notwendig, die auf Social Media propagierten Aussagen bzgl. pflanzlicher Hundeernährung wissenschaftlich zu überprüfen.

Auch werden wir publizierte Studien und Papers kritisch unter die Lupe nehmen und uns fragen, wer diese durchgeführt hat, ob es einen Interessenkonflikt gibt oder diese kognitiven Verzerrungen unterliegen. Sollten beispielsweise Hundebesitzer selbst die Gesundheit ihres veganen Hundes beurteilen, so ist eine hohe Fehleranfälligkeit nicht auszuschließen.

Denn wenn man sich selbst aufgrund ethischer Ansprüche wünscht, dass eine vegane Hundeernährung gesünder ist als eine omnivore, kann eine Beurteilung häufig nur wenig neutral sein. Solche kognitiven Verzerrungen geschehen unterbewusst, weshalb objektive, messbare Parameter, wie beispielsweise veterinärmedizinische Untersuchungen notwendig sind, um diese zu reduzieren.

Komm' ins Team veganpaws

In einer Zeit, in der die Wahrheit oft von Meinungen überdeckt wird, ist es wichtiger denn je, auf wissenschaftliche Erkenntnisse und objektive Analysen zu setzen. Unsere Bemühungen, die vegane Hundeernährung kritisch zu beleuchten, dienen nicht nur der Tiergesundheit, sondern auch der vegane Szene selbst. Indem wir Fakten von Mythen unterscheiden, können wir dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und der veganen Ernährung für Hunde eine solide Grundlage zu bieten.

Gleichzeitig betonen wir die Gefahr, die von Pseudowissenschaft und Fake News ausgeht, denn in einer Welt, in der falsche Schlussfolgerungen und Rosinenpickerei die Oberhand gewinnen, ist es von entscheidender Bedeutung, kritisch zu hinterfragen und Fakten von irreführenden Informationen zu trennen. Wir alle tragen die Verantwortung, sicherzustellen, dass die Entscheidungen, die wir für unsere Haustiere treffen, auf einer wissenschaftlicher Grundlage beruhen. Unsere Mission ist es, einen Beitrag zur Wahrheit und Klarheit in dieser wichtigen Debatte zu leisten.

Wir würden uns freuen, wenn ihr uns auf dieser Reise begleiten würdet.

Euer veganpaws Team

Über Julia Krech

Julia ist unsere Blogautorin bei veganpaws. Als leidenschaftliche Tierrechtsaktivistin beschäftigt sie sich seit über fünf Jahren mit veganer Hundeernährung und teilt auf unserem Blog ihre Erfahrungen und ihr Wissen. In ihrer Freizeit genießt sie lange Kuscheleinheiten mit ihrem Hund Emil, stöbert in soziologischen Büchern oder man findet sie auf der Tanzfläche. Hauptberuflich ist Julia als Sozialarbeiterin tätig.

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